Walter Anwander

Mit Bestuerzung und Trauer habe ich vom Ableben meines lieben Cousin Walter gehoert.Er war ein Teil meiner Kindheit in Bregenz ich werde ihn immer im Herzen behalten. Mein tiefes Beileid an seine engere Familie. Waltraud und Brian

Lieber Walter! Ich bin nicht sicher, ob Du mich bei unserer letzten Begegnung, Mitte Juli erkannt hast. Aber ich bin mir ganz sicher, Dich jetzt auf diesem Weg zu erreichen. Da ich es auf Grund geografischer Distanz nicht schaffen werde, persönlich bei Deiner Verabschiedung zu sein teile ich meine Gedanken und Gefühle mit Dir mittels dieses Briefes. Falls es denn einen Gott geben sollte, was ich als Agnostiker nicht zu beantworten imstande bin, hat er es gut mit Dir und mir gemeint, als er uns im Bubenalter zusammenbrachte. Selten gibt es Freundschaften die über den Tod hinaus bedingungslos sind. Uns verbindet eine solche Freundschaft. An vielen Lausbubenstreiche und pubertären Eskapaden waren wir gemeinsam beteiligt. Oft habe ich Dich beneidet, ob Deines Charmes und Deiner Lebensfreude. Die Diagnose Deines ersten Hirntumors hat so vieles verändert, Du hast immer gehofft und an die Zukunft geglaubt. Dein Schicksal hat unsere Freundschaft erschüttert, aber nie in Frage gestellt. Ich habe in den letzten Jahren hin und wieder gehadert, wenn ich weit entfernt von Dir in latenter Sorge an Dich gedacht habe und mir bewußt wurde, daß ich viel zu wenig Gelegenheit habe um unsere Freundschaft aktiv zu pflegen. Doch jetzt trennt uns weder Zeit noch Raum. Ich werde unsere Freundschaft weitertragen als Freundschaft unserer Seelen! Und ich bin sicher, daß Du spürst, wo und wann immer meine Gedanken Dir gelten. Paß auf Dich auf , auch im Himmel lauern Gefahren, falls es denn einen gibt. Und bei nächster Gelegenheit stoße ich im Fidelisbeck auf Dich an! Ehrensache, Versprochen. Aus Hanoi Michael