Egon Schneider

Der Tod öffnet uns Lebenden die Augen. Eben habe ich, lieber Egon, von deinem Tod im Mai dieses Jahres erfahren. Und eben diese Nachricht von deinem Tod hat mir wieder einmal die Augen geöffnet. Darüber, wie schnell das Leben dahin geht, wie schade es um jede Stunde, jeden Tag, jedes Jahr ist, in denen wir nicht wirklich leben und Beziehungen pflegen. Als Buben, als Cousins, waren wir sehr viel zusammen. Eine Zeit lang (als du in Hard zur Schule gingst) hast du sogar bei uns gelebt, warst eine Art Bruder. Später, mit deiner Freundin Edith (deiner späteren Frau), habt ihr in wilder Ehe bei uns gelebt. Irgendwann verließ ich die Heimat, zog weit weg, kam nurmehr selten. Unser Kontakt wurde weniger. Hörte schließlich ganz auf. Und dann die Todesnachricht. Und das Öffnen der Augen durch diesen Tod: so gerne hätte ich dich nochmals getroffen, nochmals mit dir geredet, Jetzt ist es zu spät. Ruhe in Friede, lieber Egon. Und dir, liebe Edith (und Familie), viel Kraft.